News vom 26.02.2004

Die METRO Group startet die unternehmensweite Einführung von RFID

Die METRO Group startet die unternehmensweite Einführung von RFID entlang der gesamten Prozesskette. Das umfassende Projekt startet mit 100 Lieferanten, 10 Zentrallagern und rund 250 Märkten.

Die METRO Group, das weltweit fünftgrößte Handelsunternehmen wird RFID-Technologie (Radio Frequenz Identifikation) künftig durchgängig entlang seiner gesamten Prozesskette einsetzen. Ab November 2004 werden zunächst rund 100 Lieferanten ihre Paletten und Transportverpackungen für zehn Zentrallager sowie rund 250 Märkte der Vertriebslinien Metro Cash & Carry, Real SB-Warenhäuser, Extra Verbrauchermärkte und Galeria Kaufhof Warenhäuser mit RFID-Etiketten versehen.

Erfolgreiche Tests mit den neuen RFID-Etiketten (sog. Tags) sind bereits in den vergangenen Monaten im Extra Future Store der METRO Group in Rheinberg (Germany), dem ersten Projekt der METRO Group Future Store Initiative, durchgeführt worden. In Rheinberg werden unter realen Bedingungen der Einsatz und das Zusammenspiel verschiedener neuer Technologien im Handel getestet. Ziel ist die Entwicklung nutzenorientierter Lösungen - sowohl für den Kunden als auch für den Handel. Dabei kommt RFID eine besondere Bedeutung zu. Die RFID-Technologie ermöglicht eine berührungslose Übertragung von Produktinformationen wie Preis, Hersteller, Mindesthaltbarkeitsdatum und Gewicht eines Produkts per Funk. "Der Einsatz innovativer Technologien wird in Zukunft einer der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren unserer Branche sein. Mit der Future Store Initiative will die METRO Group die Modernisierung im Handel vorantreiben", erklärt der Vorstandsvorsitzende der METRO Group, Dr. Hans-Joachim Körber, anlässlich der NRF Retail Conference in New York, der weltweit bedeutendsten Handelskonferenz.

Partner der METRO Group in der Future Store Initiative sind SAP, Intel, IBM und rund 40 weitere Unternehmen aus der IT-, Konsumgüter- und Dienstleistungsindustrie. Als neuestes Mitglied gab Microsoft auf der NRF Konferenz seinen Beitritt zur METRO Group Future Store Initiative bekannt.

Bislang wird RFID im Rahmen der Initiative nur in Teilbereichen der Prozesskette getestet, vorrangig im Lagermanagement. Mit Hilfe der RFID-Technologie wird die Wareneingangskontrolle automatisiert: Warenlieferungen an den Future Store in Rheinberg werden im Zentrallager mit RFID-Etiketten versehen und bei der Ankunft im Markt eingelesen. Beim Transport vom Lager des Markts in den Verkaufsraum wird die Ware abermals eingelesen und als verräumt identifiziert. Die Tests in Rheinberg haben gezeigt, dass RFID dem Handel und seinen Kunden enorme Vorteile bietet: Effektivere Prozesse und dadurch niedrigere Kosten kommen beiden Seiten zu Gute. Mit RFID kann die Ware zukünftig über die gesamte Prozesskette lokalisiert werden - von der Produktion bis ins Ladenregal. Das Bestellmanagement wird optimiert, Verluste verringert und Ausverkaufssituationen vermieden. Für den Kunden ergibt sich dadurch eine noch höhere Warenverfügbarkeit.

Der erstmals lückenlose Einsatz von RFID entlang der gesamten Prozesskette ist das bislang umfassendste Projekt der METRO Group Future Store Initiative: Ein mehrstufiger Plan sieht vor, gemeinsam mit rund 100 Metro-Lieferanten ab November 2004 sämtliche Paletten und Transportverpackungen bereits in den jeweiligen Produktionsbetrieben für zehn Zentrallager der METRO Group mit RFID-Etiketten auszustatten. Damit wird der Weg der Waren vom Hersteller in die Lager der METRO Group mit RFID-Technologie erschlossen. 100 Märkte der Vertriebslinien Real und Extra, 122 Galeria Kaufhof Warenhäuser sowie 59 Metro Cash & Carry-Märkte in Deutschland werden RFID-etikettierte Lieferungen aus diesen Lagern erhalten. Um eine reibungslose Umsetzung sicherzustellen, richtet die METRO Group für die beteiligten Lieferanten ein Testlabor ein. Dort wird die Funktionalität der RFID-Technologie, beispielsweise das Einlesen der Tags, im Vorfeld erprobt. "RFID ist für uns eine der maßgeblichen Technologien für den Handel der Zukunft. Mit dem großflächigen Einsatz von RFID werden wir erstmals die gesamte Prozesskette abdecken", sagt Zygmunt Mierdorf, Mitglied des Vorstands und CIO der METRO Group. "Die stark erweiterte, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten auf diesem Gebiet wird die Etablierung

“Neue Technologien wie RFID bieten dem Einzelhandel die Möglichkeit, seine gesamte Logistikkette zu überdenken und neue Verfahrensweisen einzuführen", erklärt Christian Nivoix, General Manager des Global Distribution Sector bei IBM. "Die Kompetenz von IBM im Bereich der RFID-Systemintegration und ein neues RFID-Labor, das unter Federführung von IBM entsteht, bilden die Eckpunkte dieses neuen Projekts. In dem Labor können die METRO Group und ihre Partner prüfen, inwieweit neue Technologien bereits für den Einsatz im Einzelhandel geeignet sind. Auch Zulieferer können dort testen, ob sie für die RFID-Technologie gerüstet sind. Der innovative Future Store der METRO Group zeigt, wie der Einzelhandel mithilfe des E-Business on Demand gleichzeitig Kosten senken und Kunden an sich binden kann."

John Davies, Vice President der Intel Solution Market Development Group, ergänzt: "Bei dem angekündigten RFID-Roll-out geht es nicht nur um Technologien und Geschäftsprozesse – es geht um technologische Führerschaft. RFID-Technologie und EPC-Standard bilden die Grundlage für wesentliche Effizienzsteigerungen beim Inventur- und Prozesskettenmanagement und eröffnen gleichzeitig die Chance für den Verbraucher ein völlig neuartiges Einkaufserlebnis zu schaffen. Damit beginnt für Handel und Konsumgüterhersteller ein neues Zeitalter. Intel arbeitet mit der METRO Group und anderen Unternehmen in Europa und den USA zusammen, um die Gestaltung der Systemarchitektur weiterzuentwickeln sowie die Einführung von technologischen Standards voranzutreiben, und stellt die Rechnerleistung für End-to-end-Lösungen bereit.”

"Die groß angelegte Einführung dieser Technologie in die Märkte der METRO Group ist ein weiteres Indiz dafür, dass RFID eine dauerhafte Technologie sein wird", so Peter Kirschbauer, Mitglied der erweiterten Geschäftsführung bei SAP. "Mit Hilfe der RFID-Technologie können Unternehmen Echtzeitdaten sowie verbesserte Datentransparenz und -genauigkeit nutzen, um ihre Supply Chains in Adaptive Unternehmensnetzwerke umzuwandeln. Dieses Innovationsniveau wird in Zukunft ein bestimmender Faktor sein, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und Kunden die Servicequalität anzubieten, die sie auch erwarten.”

Die METRO Group ist der weltweit fünftgrößte Handelskonzern. Mit ihren leistungsstarken Vertriebsmarken ist die METRO Group in 28 Ländern weltweit erfolgreich – an über 2.300 Standorten und mit 240.000 Mitarbeitern. Im Jahr 2003 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 53,6 Mrd. €. Die sechs Vertriebsmarken der METRO Group sind mit spezifischen Vertriebskonzepten eigenständig am Markt tätig: Metro/Makro Cash & Carry, Weltmarktführer im Selbstbedienungs-Großhandel, Real SB-Warenhäuser, Extra-Verbrauchermärkte, Media Markt und Saturn, die führenden Elektronikfachmärkte in Europa, Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte und die Warenhäuser von Galeria Kaufhof.

Quelle: Metrogroup